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Montag, 12. November 2007
Quellen: Alptraum ohne Ende
Quelle 1:
Das Tagebuch der Laniare
Gefunden im Tsatempel zu Dragenfeld

Schwester Laniares Tagebuch umfasst mittlerweile mehr als 200 Seiten und ist damit eindeutig zu lang, um es auch nur in Auszügen abzudrucken.

Es beginnt mit ihrer Ernennung zur Geweihten Dragenfelds im Jahre 1010 BF. Die ersten Tage und Wochen beschreiben, wie froh sie ist, eine feste Aufgabe gefunden zu haben und der Jungen Göttin an einem Ort dienen zu können, an den ihr Ruf bislang noch nicht gedrungen zu sein scheint.
Über die nächsten Jahre bemerkt man jedoch immer häufiger, dass das Feuer ihres Glaubens nachlässt und sie sich mehr und mehr vor den Dörflern verschließt, um ihren Gedanken nachzuhängen - Gedanken, die sie nur ihrem Tagebuch anvertraute, und die bestenfalls als ketzerisch gelten mögen: Wie es denn um die Gestalt der Göttin beschaffen sei, der wohl auch die Echsen huldigten (soviel bekommt man auch bereits im Noviziat mit) und ob es nicht eine Möglichkeit gäbe, den Willen der Göttin mehr und gezielter auf irdische Belange zu lenken.
Da fallen die Erklärungen, die der tulamidische Gelehrte Hamid ben Seyshaban ("endlich ein Mann von Bildung, ein Tulamid dazu, der das Echsische wohl aus der Nähe kennt", es folgt eine genaue Beschreibung des in weite schwarze Gewänder gehüllten, verschleierten Gelehrten), der sich im Peraine 1012 BF auf Studienreise im Dorf aufhält, natürlich auf fruchtbaren Boden. Und da er offensichtlich kein Diener des Wüstengötzen ist, hält Schwester Laniare den Kontakt mit ihm aufrecht, und erhält von ihm auch den Codex Sauris, in einer alten Fassung, die endlich mehr über die Religion der alten Echsen verrät. Laniare geht dazu über, die echsische Sichtweise als der zwölfgöttlichen zumindest als ebenbürtig anzusehen. Sie ist froh, als er um die Erlaubnis bittet, sich hier niederlassen zu dürfen, obwohl ihre Gefühle ihm gegenüber nicht ungeteilt sind ("ein Mann von Macht, umgeben von einer Aura, die ich nicht zu deuten vermag, die mir aber Unruhe bereitet, was wohl auch daran liegen mag, dass ihm ein grausiges Schicksal zuteil ward").
Schwester Laniare und Hamid ben Seyshaban halten schriftlichen Kontakt, während sich der Gelehrte im Süden aufhält. Die Briefe finden sich zwar nirgendwo, doch deutet Laniare häufig "einleuchtend einfache Erklärungen" und "neue Erkenntnisse" an, die sie durch den Kontakt mit ben Seyshaban gewinnt. Etwa um diese Zeit beginnt sie auch damit, Tsa als Z'zah zu schreiben und verschiedene Glyphen in ihr Tagebuch zu kritzeln.
Ende 1013 BF taucht ben Seyshaban wieder auf und beginnt, die alte Feste zu renovieren. Des Abends unterhält er sich mit Schwester Laniare über Philosophie. Er zeigt ihr die Macht Satinavs, des unergründlichsten der Echsengötter, indem er für einige Augenblicke die Zeit anhält, und gibt sich als Geweihter Satinavs zu erkennen.
Es sei sein Zeichen, dass er vergehen müsse, doch er habe das Opfer mit Freuden gebracht.
Er könne ihr Wege und Möglichkeiten eröffnen, die Kraft ihrer Göttin, die im steten Wechselspiel mit seinem Gotte sei, dorthin zu lenken, wo sie am dringendsten gebraucht würde - den Menschen zu Nutzen und den Höheren zur Ehr. Gemeinsam studieren die beiden das Liber Zhammoricam per Satinav, und Laniare lernt einige Anrufungen, die in der Tat besondere Wirkungen zeigen. Heilungen, Reparaturen, Tier- und Pflanzensegen, göttliche Zuversicht - sie beschreibt jede der Wirkungen detailliert in ihrem Tagebuch (verweist jedoch immer auf das LZS).
In einer stürmischen Winternacht beschwört ben Seyshaban die Kraft seines Gottes, der sich in all seiner Macht und Herrlichkeit zeigt und die beiden mit einem eisigen Hauch der Ewigkeit streift. Hamid verspricht Laniare, sie eine Anrufung auch für Zzah, die Ewig Junge Göttin zu lehren, sie müsse nur ein wenig Geduld haben... Schließlich lehrt ben Seyshaban sie stattdessen ein kompliziertes Frühlingsritual, eine Anrufung, die am 1. Tsa durchzuführen ist und die den Segen der Göttin auf das gesamte Dorf hinabrufen soll.
Schwester Laniare hegt gewisse Zweifel ob dieses Rituals (es kommt wesentlich häufiger Satinav als Tsa darin vor), überlegt auch geraume Zeit, während ben Seyshaban sich wieder auf eine Reise begibt - und führt es dann doch durch.
Sie selbst beschreibt die Wirkung als phänomenal. Sie vermeint zu spüren, wie die Kraft der Pflanzen und Tiere anschwillt, um sich in einem gewaltigen Strom zu vereinigen, wie schon zu Zeiten als der Schnee noch das Land bedeckt, das Leben sich regt und entwickelt. Doch immer mehr wachsen ihre Zweifel, als sie an Pflanze, Tier und Mensch die ersten "Nebenwirkungen" beobachtet.
Zuerst fürchtet sie, das komplizierte Ritual falsch ausgeführt zu haben, aber schließlich wird ihr klar, dass offensichtlich genau jene Wirkungen, die das Dorf nun mit Macht heimsuchen, von ben Seyshaban erwünscht sind.
Die letzten drei Tage wird Laniare schließlich klar, dass sie offensichtlich einem frevlerischen Betrug sondergleichen, vielleicht sogar einem Diener des Namenlosen aufgesessen ist. Sie verbringt ihre Tage im Gebet, in der Hoffnung, die Junge Göttin möge ihr verzeihen und den Fluch vom Dorfe nehmen.
Als letzten Versuch, die Gnade der Göttin zu erlangen, beginnt sie damit, Tränke zu brauen, um auf diese Weise die Dörfler vielleicht doch noch von ihrem Schicksal zu erlösen.
Der letzte Eintrag lautet:
22. Ingerimm 22 - Ich habe wieder schrecklich geträumt heute Nacht, aber der Traum hat mir Gewissheit und Kraft gegeben:
Ben Seyshabans leitet vom Turm Drachentodt eine mächtige Beschwörung, er hat alles so geplant, ich werde gehen und ihn zur Rede stellen und aufhalten. Oh weh, die Dörfler haben sich entschlossen, in mir den Ursprung allen Übels zu sehen, womit sie sicherlich nicht völlig im Unrecht sind. Sie haben sich vor der Tür zusammengerottet, wagen es aber nicht, den Tempel zu entweihen. Die ersten übersteigen die Mauer zum Kräutergarten.
So sei es. Ich gebe mein Leben in Deine Hände.
Laniare Armand, 22 ING 22, zur Mittagsstunde."

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